2015 kam Hamingja als damals vierjähriges Jungpferd zu mir. Die aufgeweckte Norwegerstute eroberte mein Herz im Sturm, brachte aber auch einiges an problematischen Angewohnheiten und Herausforderungen mit. Respekt war für sie ein Fremdwort, ein Zusammenarbeiten war kaum möglich und ihre Antwort auf jede kleinste Anforderung meinerseits war die konsequente Flucht. Ich selbst wusste – wie sich schnell herausstellte – viel zu wenig, um sie adäquat unterstützen und ausbilden zu können. Und so fanden wir beide uns in einer Situation wieder, in der wir einander laufend überforderten und weder vor noch zurück kamen. Doch auch wenn unsere ersten gemeinsamen Jahre keinesfalls bilderbuchhaft waren, haben wir mittlerweile zueinander gefunden, sind ein richtiges Team geworden und können einander blind vertrauen. Hamingja hat mich dazu gebracht, an mir zu arbeiten, über mich hinaus zu wachsen und immer wieder kreativ zu werden. Ich wäre heute definitiv nicht dort, wo ich bin, wenn ich damals nicht diese „Herzensentscheidung“ getroffen und den einst rüpelhaften Wirbelwind zu mir geholt hätte. Mein kleines Goldpony hat mich dazu gezwungen, das, was ich zu können glaubte, zu überdenken, mich intensiv mit der Ausbildung von Pferden zu beschäftigen und dabei zu entdecken, dass genau hier meine Leidenschaft liegt. Danke Hamingja, dafür, dass du mir schonungslos meine Fehler aufzeigst, mich lehrst, genauer zuzuhören, und mich zu einem stärkeren, ruhigeren und authentischeren (Pferde-)Menschen gemacht hast.
Izara erblickte im März 2020 das Licht der Welt und ging knapp drei Monate später in meinen Besitz über. Eigentlich war ich gar nicht auf der Suche nach einem weiteren Pferd, doch manchmal kommt es einfach genauso, wie es kommen muss. Mittlerweile lebt Izara bei mir und ich lerne die Freuden und Herausforderungen des Alltags mit einem spritzigen Jungspund kennen. Wie jedes Pferd, dem ich begegne, gibt auch sie mir viele Chancen, dazuzulernen und zu einem besseren "Horseman" zu werden. Ich freue mich auf die kommenden Jahre mit diesem wundervollen, mutigen und vor allem klugen Stütchen und bin gespannt, was die Zukunft für uns bereithält.
Die reife Tinkerdame Tinka steht bei uns am Stall und wurde regelmäßig von mir gearbeitet. Sie gehört mir zwar nicht, hat mir aber zu viel beigebracht, um an dieser Stelle nicht erwähnt zu werden. Tinka ist ein ängstlicher, sehr skeptischer Typ und verlangt Geduld, Ruhe und Ausgeglichenheit von ihrem Menschen. Ihr die Sicherheit zu geben, die sie benötigt, um stressfrei lernen zu können, ist keine leichte Aufgabe und erfordert ein sehr selbstreflektiertes Vorgehen. Wenn man es jedoch schafft, sie im richtigen Maße und strikt nach ihrem Tempo zu fördern, schenkt sie einem ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und macht unglaublich schnell Fortschritte. Ich hoffe, noch möglichst viele Jahre und entspannte Momente mit diesem Pferd genießen zu dürfen.
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